Freitag, 21. November 2014

Industrie 3.5 Revision Y

Eigentlich sollte ich mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen und eine Überschrift wählen, die die katholisch geführte Diskussion zum Thema "Industrie 4.0" persifliert.
Abgesehen davon, dass das Buzzword zum Jahresende 2014 immer noch als Begriffsware gehandelt wird, wird es weiter aufgeladen und nicht etwa realisiert.
Begriffsware deshalb, weil jeder Storrage-Spezialist behauptet: "Industrie 4.0 fängt bei unserer Cloud an", jeder Anti-Viren-Hersteller damit wirbt, das "Industrie 4.0 ersteinmal sicher sein muss - durch uns". Man merkt, wohin das führt. Eine Größe der Branche behauptet den Stein der Weisen zu besitzen, allein durch die Anhängung des Etiketts an ihr bestehendes Produkt. Somit wird bedeuerlicher Weise ein heres Unterfangen zu eben; einem Etikett. Die Version 3.5 ist daher als Respektsbekundung gewählt worden, um mit diesem Artikel eben ein wenig leiser zu schreien.
Der zweite Teil ist angelehnt an dem neuen Modebegriff: Generation Y. Also jene 'digital natives' der neusten Generation, die als Bachelor of Engineering, bewaffnet mit Tablets, irgendwas mit Industrie 4.0 machen sollen. (so gesehen in: SPS-Special 2014, Seite 258)
Meine Vorahnung aus: "Buzzword hier" hat sich leider bewahrheitet und die industrielle Revolution hat ihre erste Generation gefordert.
Das eine Produktevolution bei Messgeräten mit modernen Anzeigegeräten (Tablets/Smartphones) sinnvoll erscheint, mag dahingestellt sein. Das Thema wird nicht getroffen, wenn der erste Krug noch nicht leer ist, ein neues Faß aber angeschlagen wird.
Das Thema, besser gesagt, das Ereignis bietet mehr als Etikettenhascherei und die Überladung mit Marketingsprech. Meiner Meinung nach, könnte die Revolution schon ein Stück vorangeschritten sein, wenn eine Roadmap aufgestellt worden wäre, nach dem Schema Eingabe/Ausgabe/Verarbeitung. Z.B.:
1. Sensoren auf den neusten Stand bringen und informationstechnisch und sinnvoll an ein System anbinden.
2. Anzeigesysteme modernisiere, an die Gewohnheiten der Benutzer des 21.Jhr.
3. Verarbeitungssysteme konzipieren, die die Datenmengen bewältigen und zur Weiterverarbeitung strukturieren. - Von mir aus auch in einer Cloud.

Der größte Umbruch wird in dem Verständnis über den alten Begriff: Prozessdaten stattfinden. Nicht nur Daten zur Steuerung einer Anlage werden die große Rolle spielen, sondern auch die Daten der Sensoren und die Daten der Visualisierung. Aktuell sind diese noch eins und erschweren das Konvertieren in eine neue Ära.
So gesehen, ist Industrie 4.0 vorrangig eine Revolution in den Köpfen. Dazu sind Buzzwords gute Hilfsmittel. Über das Ziel hinaus sollte aber nicht geschossen werden.


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